Thus W. K. D. W. A. (. X. S. M.
4/5
Anno 1973 hat man in Ladenburg eins über 1800 Jahre alte Jupitergigantensäule entdeckt. Das Original befindet sich heute im Lobdengaumuseum, das vor dem Gebäude ist eine Kopie.
Die etwa 4m hohe Säule besteht aus gelblichem Keupersandstein aus der Heilbronner Gegend. Der rote Buntsandstein, aus dem einige Teile bestehen, geht auf Reparaturen in der Antike zurück. Sie zeigt sowohl römische als auch germanische Symbole. Auf dem Sockel die vier wichtigsten römischen Gottheiten: Merkur, Gott der Kaufleute, Juno, Göttin der Ehe und Familie, Minerva, Göttin der Weisheit und natürlich der coole Herr Kules. Die vier Frauenköpfe darüber symbolisieren die Jahreszeiten, die jüngste steht für den Frühling, die älteste repräsentiert den Winter. Ganz oben auf der Säule ist eine Reiterfigur zu sehen: Göttervater Jupiter reitet einen Giganten nieder. Die Darstellung ist eine Veranschaulichung des römischen Siegs über die Barbaren. Die Reiterfigur scheint dabei einer keltischen Tradition zu folgen.
Die Säule wurde im Lauf der fast zwei Jahrtausende ihrer Existenz wiederholt zerstört, vergraben und wieder aufgestellt worden. So stürzten etwa die Alemannen sie um, als sie um 220 n. Chr. in Ladenburg eindrangen. Der Römer Novanius Augustus ließ sie danach allerdings reparieren und wieder aufrichten. Als die Alemannen dann vierzig Jahre danach erneut vorbeischauten, zerschlugen sie die Säule noch einmal. Diesmal warfen sie die Bruchstücke sogar in einen Brunnen. Allerdings blieb sie genau dadurch der Nachwelt erhalten: Beim Neubau eines Hauses wurde sie 1973 entdeckt.